Mit großem Einsatz und Liebe schaffen es die Familie Pulitano-Caligiuri und Küchenchef Carlo, ihren Gästen zu beweisen, dass italienische Küche weit mehr kann als Spaghetti und Pizza. 2014 übernahmen sie ein desolates Gasthaus und verwandelten es in eine feine Adresse für original italienische Küche. Stück für Stück.
Schafferer: Frau Pulitano, das alte Gasthaus in seiner bis vor kurzem baufälligen Erscheinung glänzt heute in seiner vollen Pracht. Wie haben Sie das hinbekommen?
Rosemarie Pulitano: Schritt für Schritt! Als wir den „Rebstock“ 2014 übernahmen, war er efeubewachsen und innen war alles eher dunkel und „urig“. Erstmal war alles etwas provisorisch, alles war altmodisch. Dann haben wir verfeinert und erfrischt - mit Farbe. Wir haben auch begonnen, die Fassade zu richten und modernisierten die 60 Jahre alte Küche. Der Gastraum und die Sommerterrasse sind heute kaum wiederzuerkennen.
Schafferer: Sie haben sich zunächst einen Namen als Pinseria gemacht. Wie kam es dazu?
Rosemarie Pulitano: Wir waren schnell bekannt für unsere Pinsa, weil das etwas Neues war. Das sprach sich damals wohl sofort herum. Bei uns gibt es die originale Pinsa Romana. Ich bin dafür auch seit 2015 offiziell zertifiziert worden.
Schafferer: Auf Ihrer Speisekarte steht eine ebenso große Auswahl feiner klassischer italienischer Gerichte rund um frischen Fisch und Fleisch.
Rosemarie Pulitano: Wir lieben, was wir kochen, und alles entsteht in Handarbeit, morgens ist deshalb schon viel los in der Küche, da bereiten wir vor: Wir kochen Saucen selbst ein, wir stellen sämtliche Pasta selbst her und natürlich unsere Pinsa… einfach alles ist selbstgemacht.
Carlo: Wir gehen da den „altmodischen“ Weg, denn Selbstgemachtes schmeckt einfach besser. Und Qualität setzt sich immer durch. Wir kennen da keine Kompromisse.
Schafferer: 2019 stieg Carlo im Rebstock als Küchenchef ein, und die Planung der neuen Küche begann. Wie kam es dazu?
Rosemarie Pulitano: Durch einen Zufall stießen wir auf Carlo. Von Beginn an waren wir ein super Team, ich würde sagen: Volltreffer. Für uns war das der richtige Zeitpunkt, mit der kompletten Sanierung der Küche zu beginnen. Wir stiegen sehr schnell in die Planung ein.
Schafferer: Wie planten Sie denn die Küche gemeinsam?
Rosemarie Pulitano: Wir entschieden uns für eine komplette Sanierung, anstatt hier und da nachzubessern. Die alte Küche war einfach nicht mehr „State oft the Art“, alles musste auf den neuesten Stand gebracht werden. Lüftung, Anschlüsse, die Kühlung und viele Geräte haben wir erneuert.
Jetzt haben wir außerdem klar aufgeteilte Bereiche: die Pinseria, die kalte Küche, die Spülecke, den Induktionsherd und Grill. Und: Es arbeitet sich um Welten besser!
Es war eine wunderbare Arbeit, die Schafferer gemacht hat, es war ein Prozess, den wir gemeinsam mit eurem Außendienster Frank Jehl gemeistert haben. Man merkte bei der Planung, dass Frank auch Koch gelernt hatte. Wenn er von uns allen Input bekam, verstand er gleich, worum es geht.
Wir freuen uns über die neue Küche: Carlo kann jetzt viel mehr zaubern.
Schafferer: Vom renovierungsbedürftigen Gasthaus zum Restaurant-Geheimtipp in neun Jahren, dazwischen Sanierung und Corona. Wie haben Sie das alles so gut geschafft? Das war bestimmt nicht immer einfach.
Rosemarie Pulitano: Das stimmt, aber wir sind stur (lacht). Die Kunden haben sich außerdem jedes Mal gefreut, wenn wir wieder etwas neu gemacht haben. Und wissen Sie: Wir alle hier freuen uns, wenn die Gäste mit einem Lächeln reinkommen und mit einem noch größeren Lächeln wieder gehen. Für uns ist das das Schönste.