Auf Anhieb erfolgreich – „Svenis Herzstück“ in Endingen

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Großstädtisches Flair in Endingen: Svenia Kunfermann hat ein Händchen für Einrichtung und Atmosphäre

Mit über 20 Mitarbeitenden, 44 Plätzen, einer extra Catering Küche im Innenhof und vielen weiteren Geschäftsideen in der Schublade, genießt Svenja Kunfermanns Café nach kürzester Zeit einen exzellenten Ruf im Kaiserstühler Endingen.

Schafferer: Svenja, du bist gelernte Industriekauffrau mit Schwerpunkt Marketing. Wie kommst du dazu, ein Café zu eröffnen?

Svenia: Kochen war in meiner Familie immer ein großes Thema. Als kleines Mädchen saß ich oft auf der Küchenzeile und durfte mit kochen – das wurde von meiner Oma bis zu mir weitergegeben. 2018 habe ich mich nebenberuflich mit meiner Mutter selbstständig gemacht – wir boten Fingerfood-Catering an, bis die Coronakrise kam. Danach zog ich zu meinem Mann in die Schweiz, wo ich drei Jahre lebte und weiterhin Catering anbot.

„Komm mit, ich zeig dir etwas!“

Schafferer: Vom Catering zum Café – was bewog dich, diesen Weg zu gehen, und wann war das?

Svenja: Es war schon lange mein großer Traum, mich mit einem eigenen Laden zu verwirklichen. Während eines Friseurbesuchs erzählte ich eines Tages von meiner Idee. Die Friseurin sagte plötzlich: „Komm mit, ich zeige dir etwas.“ Wir liefen durch ein altes Hoftor, und ich sah diese Scheune hier – früher war das ein Schweinestall. Sie meinte, die Vermieter suchten jemanden, der die Scheune wiederbelebt. Mein Mann und ich entwickelten ein Konzept, und so kam vor drei Jahren alles ins Rollen.

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Teamarbeit! Nach langer Renovierungsarbeit kann sich das Ergebnis sehen lassen.

Schafferer: Das war mitunter ein steiniger Weg…

Svenia: Absolut! Der Weg bis zur Eröffnung war lang: Genehmigungen vom Denkmalschutz und Brandschutz verzögerten vieles, und es gab unvorhergesehene Probleme beim Bau.

Schafferer: Gibt es Beispiele?

Svenia: Ja, einige (lacht). Zum Beispiel das Dach des vorderen Gebäudes, in dem später unsere Catering- und Vorbereitungsküche sein wird – es war morsch und musste komplett erneuert werden. Und dann diese alte Mauer (im Innenbereich des Cafés, Anm. d. Red.): Sie reicht 16 Meter ins Erdreich, da die Scheune in den Hang gebaut worden war. Die Mauer musste ein halbes Jahr lang aufwändig bearbeitet werden. Das hat uns zeitlich weit nach hinten geworfen.

Schafferer: Erschrickt man da nicht und wird mutlos?

Svenja: Doch, erst einmal schon. Als klar war, dass die Eröffnung im März platzt, war ich zwei Tage lang ziemlich verzweifelt. Um die Zeit sinnvoll zu überbrücken, habe ich unser Catering ausgebaut und Social-Media-Kurse gegeben. Langweilig wurde es also nicht, aber ich fühlte mich wie ein Hamster im Laufrad. Emotional und nervlich war das eine anstrengende Zeit, besonders, weil viele ungeduldig auf die Eröffnung gewartet haben.

Schafferer: Kommen wir zur Küche. Was war der Anlass, sie mit Schafferer zu planen?

Svenja: Marco Herr, ein Freund von mir und Mitarbeiter bei Schafferer, war sofort meine Wahl. Ich wusste, dass ich ihm vertrauen kann. Zusammen mit einer erfahrenen Café-Inhaberin habe ich die Küche konzipiert, da ich in diesem Bereich ja fachfremd bin. Zusammen mit Schafferer und der Hilfe des Schafferer-Planungsteam um Marco setzte ich das Konzept dann um. Mein Ziel war eine funktionale, ästhetische Küche, die den Platz optimal nutzt – wir haben nur etwa 12 m²!

Schafferer: Welche Geräte durften in deiner Küche nicht fehlen?

Svenja: Ein großer Rational-Kombidämpfer war ein Muss! Er ist stark, schnell und täglich im Einsatz – zum Backen, für unsere Quiches, karamellisierte Walnüsse oder gerösteten Rosenkohl. Außerdem wollte ich eine Industriespülmaschine und einen schnellen Induktionsherd. Unsere pochierten Eier sind ein Highlight, auch das Porridge, Bacon, Spiegeleier...

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Mit Liebe gebacken: Svenis Kuchen und Torten sind beliebt und lecker.

Schafferer: Altbau und Küche – das klingt herausfordernd. Wie schnell gingen die Arbeiten voran?

Svenja: Die Planung begann im Juni, im August wurde sie abgesegnet, und Mitte Oktober war die Küche eingebaut. Das ging sehr schnell. Eine Woche vor der internen Eröffnung konnten wir alles einräumen.

Schafferer: Renovierung, Umbau, Kücheneinbau… das klingt nach einem kostenintensiven Projekt. Wie finanziert man so etwas?

Svenja: Die Vermieter haben alle festen Einbauten übernommen, wir die mobilen. Außerdem haben wir einen Gründerkredit über 90.000 Euro genehmigt bekommen.

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Marketing ist alles. Dazu gehören neben einem gut laufenden Instagramkanal auch Eyecatcher wie dieser Schriftzug.

Schafferer: Instagram und Co.: Macht dich dein beruflicher Marketinghintergrund zu deiner besten Werbetreibenden?

Svenja: Sicher. Unser Hauptkanal ist Social Media. Wir haben über Instagram nicht nur sehr schnell sehr viele Follower gewonnen, sondern auch unsere drei festen und 19 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter akquiriert. Meine Devise: „Make yourself a brand“. Ich kann das allen empfehlen!

Schafferer: Plötzlich Unternehmerin: Wie fühlt sich das an und wie gehst du damit um?

Svenja: Es ist einfach toll, dass mein Mann und ich das zusammen machen und Entscheidungen gemeinsam treffen. Unsere Hierarchien sind flach. Mir ist eine offene, ehrliche und vor allem herzliche Kommunikation wichtig. Langfristig möchte ich mich punktuell aber zurückziehen, weil ich noch viele andere Ideen habe (lacht).

Und wie sich das alles anfühlt? Wie nach Hause kommen!

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Cool, gemütlich und der neue In-Treffpunkt für die Endinger: Svenis Herzstück.

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